Procol Harum

Beyond
the Pale

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Surrealists of Rock : The Story of Procol Harum

Deutchlandfunk Rock et Cetera : 6 March 2000


Surrealisten des Rock : Die Geschichte von Procol Harum : von Steffen Graefe (Autor, Sprecher, Produzent)

Ein Freund von Gründungsmitglied Gary Brooker hatte eine Siamkatze, die "Procol Harum" gerufen wurde. "Procol Harum"? Das klang irgendwie verrückt und skurril - gerade die richtige Bezeichnung für eine Band im Zeitalter des Flower Power. Einige besonders kluge Fans wiesen dann später daraufhin, daß "procul" - allerdings mit "u" geschrieben - plus "harum" eine Wendung aus dem Lateinischen sei, die so etwas wie "weitab von allen Dingen" bedeutet. Fern von allem bis dahin Gehörten klang auch der Song, der bereits drei Wochen nach seinem Erscheinen Platz 1 der britischen Top Ten eroberte. Der surrealistische, kaum übersetzbare Titel lautete: "A whiter shade of Pale", "ein weisserer Schatten von Blässe".

Musik 1 (1:36 Min.):

"A whiter shade of pale". (Brooker/Reid) (edel/Essex GEMA: cub 9802-2 --- LC 2745 --- Take 1) - wird halb ausgespielt

O-Ton 1 (Gary)/ Übersetzung:

Es war chaotisch. Auf den internationalen Starrummel waren wir ziemlich schlecht vorbereitet...

Autor:

Gary Brooker, Songwriter, Pianist, Sänger und Gründer der Procol Harum

O-Ton 2/Übersetzung:

... Ziemlich hastig kleideten wir uns neu ein. Und gleich fing auch die Presse an, über uns zu lästern: Wir seien nur eine Sessiongroup, wurde orakelt, und "A whiter shade of pale" sei ja nichts weiter als eine Adaption von Bach. Die Leute glaubten allen Ernstes, wir hätten diesen Titel von Johann Sebastian Bach gestohlen. Das war allerdings ganz und gar nicht so. Wir wollten nur, daß es ein wenig klassisch klingt. (S. 8)

Mit diesem Song mußte ich bei den Plattenfirmen hausieren gehen. Wir wurden keineswegs begeistert empfangen. Ein Manager meinte: "Das ist ja viel zu lang, viel zu langsam. Und überhaupt: Was soll denn dieser merkwürdige Text? Den kann doch niemand verstehen!" Schließlich konnten wir das Stück doch noch unterbringen. Dann ging alles sehr schnell. Ich glaube, drei Wochen nach der Produktion konnte man die Platte bereits in den Läden kaufen. Und vier weitere Wochen später waren wir bereits in der ganzen Welt die Nummer 1.

(S.8) Das war nicht nur in England so. In der ganzen Welt wurde dieser Song ein Riesenhit. Ich kann mir das kaum erklären. Irgendwie berührte er etwas in den Menschen.

Musik 2 (0:30 Min.):

"A whiter shade of pale". (zweite Hälfte des Songs)

Zitator:

Wir übersprangen das Fandango-Licht
Und rollten Wagenräder über den Flur
Ich fühlte mich ein wenig seekrank
Aber die Leute schrien und wollten mehr
Der Raum dröhnte gewaltig
Und die Decke flog von dannen
Sie sagte: "Es gibt keine Gründe für dies oder das,
und die Wahrheit ist durchsichtig."
So wanderte sie durch meine Spielkarten,
und ich wollte nicht zulassen, daß sie mir
als eine der 16 vestalischen Jungfrauen begegnete,
die dich doch nur verlassen,
um andere Gestade aufzusuchen.
Autor:

Auf den Internetseiten von www.procolharum.com finden noch heute heisse Debatten über die möglichen Interpretationen dieses Textes statt. Rock goes Klassik. Die Durchmischung von sogenannter ernster und leichter Musik wäre noch einige Jahre früher undenkbar gewesen, sogar für Gary Brooker selbst, der ja vorher jahrelang ziemlich unscheinbar im Mainstream des Rhythm and Blues geschwommen war. Seine schon 1958 gegründete Truppe "The Paramounts" orientierte sich an den von Ray Charles, Charles Mingus und Elvis Presley vorgegebenen Mustern.

Musik 3 (2:05):

Paramounts. "Poison Ivy". (Leiber/Stoller). GEMA: EMI 7243 496436 2 8 --- LC 0542--- Take 1

O-Ton 3/ Übersetzung (teilweise darüber):

(S. 4)Wir spielten eigentlich nur Coversongs, nur die Musik von anderen Leuten (S. 5) Nur drei oder viermal schrieben wir mit den Paramounts die "B"-Seite. Das ging dann so: Zwei Stunden saßen wir im Studio, um die A-Seite der Single zu produzieren. Dann blieben noch 35 Minuten übrig. Der Produzent sagte: "So, Boys, jetzt habt ihr noch Zeit, euch ein Stück für die "B"-Seite der Platte auszudenken." So dachten wir uns also irgendetwas aus und nahmen es in den noch verbleibenden 30 Minuten auf Band auf. Das Ergebnis konnte man nicht mehr als Musik bezeichnen. Es war ziemlicher Mist. Das war jedenfalls nicht die Art und Weise, wie ich mir vorstellte, Songs zu schreiben.

(S.4) Ich hatte von dem ganzen Zeug bald die Nase voll. Darum stieg ich aus, als ich 19 Jahre alt war.

Autor:

Das war 1964. Gary Brooker geriet in eine tiefe Lebenskrise. Er hatte den Glauben an sich selbst verloren, gammelte rum, starrte in die Luft und zehrte von dem letzten Geld, das er mit den Paramounts verdient hatte. Da lernte er eines Tages über seinen Freund Guy Stevens den Lyriker Keith Reid kennen.

O-Ton 4/Übersetzer:

(S. 4u) Keith ließ mir einen Umschlag mit zwölf Gedichten zukommen. Guy kam auf die Idee, daß ich für diese Texte die Musik schreiben sollte. Ich fühlte mich zunächst überfordert, denn ich hatte ja bisher noch niemals selber richtig komponiert... (S.5) Dann las ich einen der Texte von Keith und fand ihn interessant. Ich setzte mich ans Klavier und suchte nach einer Melodie.

Autor:

Auf diese Weise entstanden die ersten Songs, darunter auch "Salad days are here again", ein Stück, das später auf der ersten Langspielplatte veröffentlicht wurde.

Musik 4 (2:17 Min.): Salad Days (Are Here Again) - (Brooker/ Reid). (edel/Essex GEMA: cub 9802-2 ---LC 8065 ---Take 9)

Autor:

Sie hörten Salad days von der ersten Langspielplatte Procol Harums aus dem Jahre 1967. Innerhalb von nur drei Monaten schrieben Keith Reid und Gary Brooker ungefähr sechzehn Songs. Immer wieder trafen sie sich und nannten sich "Songwriter". Dann überlegten sie, wer denn diese Musik spielen könnte, vielleicht Dusty Springfield oder die Beach Boys? Der Manager von Dusty Springfield winkte ab. Stattdessen bot er Gary an, in der Springfield Band als Organist mitzuspielen. Keith war darüber überhaupt nicht glücklich. Aber Gary war völlig blank. Er mußte unbedingt irgendwie Geld verdienen. Und das Angebot, in Dusty Springfields Band mitzuspielen, war verlockend. "Warum singst du nicht selbst unsere Songs" fragte Keith. Gary schüttelte den Kopf. Nach den Erfahrungen mit den Paramounts konnte er sich nicht mehr vorstellen, jemals wieder als Musiker erfolgreich zu sein. Doch Keith ließ nicht locker und konnte ihn schließlich dazu überreden, auf keinen Fall in Dusty Springfields Band einzutreten, sondern noch einmal einen Versuch mit einer neuen Band zu starten. Das war der Beginn von Procol Harum.

O-Ton 5/Übersetzer:

Wir trafen uns wieder mit Guy Stevenson, den Disk Jockey, den ich bereits erwähnte. Zu Dritt setzten wir uns dann zusammen, um die Sache miteinander zu diskutieren. Wir fragten uns, welche Art von Band oder Ensemble unsere Musik am besten spielen könnte. Wir dachten dabei an Drums, Bass und Blues Guitar. Ich wollte Klavier spielen. Und dann brauchten wir noch jemanden für die Orgel. Wir mußten nur noch die richtigen Musiker dafür finden..

Autor:

Während die Band im Sommer 67 an ihrer ersten Langspielplatte arbeitete, führte "A whiter shade of pale" fast überall in der Welt die Hitparaden an. In Frankreich stand der Song monatelang auf Platz 1, während er in den USA nur den 5. Platz erreichte. Der Nachfolgehit war schon komponiert, als Gary noch bei den Plattenfirmen um Aufmerksamkeit bettelte. Am 7. Oktober 1967 stieg "Homburg" in die britischen Charts ein und wurde zum zweitgrößten Erfolg in der Geschichte der Procol Harum.

Musik 5 (3:50 Min.):

"Homburg". (Brooker/ Reid). Repertoire Rec. REP 4667-WY --- LC 8065 - Take 10

Zitator:

Dein mehrsprachiger Geschäftsfreund
Hat seine Sachen gepackt und ist geflohen
Aschenbecher voller Asche blieben zurück
Und Lippenstifte im ungemachten Bett
Deine Hosenaufschläge sind schmutzig
Und deine Schuhbänder sind falsch geschnürt
Du solltest lieber deinen Homburg abnehmen
Denn dein Mantel ist viel zu lang.
Die Stadtuhr auf dem Marktplatz
Steht da und wartet, daß die Stunde schlägt
Ihre Zeiger drehen sich wie Hände beide rückwärts
Und wenn sie sich treffen
verschlingen sie sich und auch jeden Dummkopf,
der es wagt, die Zeit festhalten zu wollen
Dann werden auch Sonne und Mond zerspringen
Und der Wegweiser zeigt keine Richtung mehr an.

O-Ton 6/ Übersetzung:

A whiter shade of pale hatte uns die Tore geöffnet. Nun war eigentlich alles möglich...

Autor:

Gary Brooker, Gründer, Komponist und Pianist der Band, erinnert sich.

O-Ton 6/ Übersetzung:

Wir wollten ein wirklich großes Werk schaffen, nicht nur drei Minuten-Stücke, sondern etwas längeres und substantielleres. Dann setzten wir uns zusammen und dachten intensiv darüber nach. Wir wollten es zunächst "Old magnum Harum" nennen, aber wir hatten große Angst, anmaßend zu erscheinen. So nannten wir das Stück "In held twas in I" Das war eine Art Rätsel.

Musik 6 (2:40):

"In held twas in I" (Brooker/Reid) - Repertoire Rec. REP 4667-WY (Auszug) --- LC 8065 - Take 7

O-Ton-Fortsetzung:

In den Amerika wurde diese Musik sehr populär, obwohl sie ganze 18 Minuten lang ist. Trotzdem wurde es immer wieder im Radio gespielt. Die Dj´s konnten sich währenddessen bei einer Tasse Tee etwas entspannen... Ja, damals gab es noch Radio-Stationen, wo du Procol Harum, Ravi Shankar, "I am the walrus" und andere exotische Dinge hören konntest, dann wieder ein Stück von Bach. Die Leute nahmen noch das gesamte breite Spektrum der Musik wahr und waren nicht nur auf einen Stil fixiert.

Atmo 2: "Das Summen des Nirvana" arrangiert vom Autor

Zitator (leicht verfremdete Stimme über Atmo):

In der Dunkelheit meiner Nacht werde ich ab und zu von dem flüchtigen Schimmer des Nirvana berührt, aber es erscheint mir nur so, wie es durch die Brillengläser anderer Leute erscheint. So wandere ich also in dem Morast meiner Verzweiflung. Und diese Verzweiflung wird um so schmerzhafter durch die Erkenntnis, daß alles, was ich bin, von mir selbst produziert wurde...

Die ganze Welt um mich herum - sogar die (scheinbar sichere) Decke der Küche - explodiert, fällt ohne Warnung in sich zusammen. Nur ich selbst bin am Leben geblieben und wundere mich warum und wozu.

In einer Zeit wie dieser, die wahrscheinlich nur für mich selbst existiert, aber nichtsdestoweniger wirklich ist, wenn ich sie nur in die Kommunikation mit dir einbringe, und indem ich dir das erzähle, gewinne ich alles für mich und kann meine Seele ertragen. Obwohl meine Worte vielleicht anmaßend klingen und Dir die kriecherische Verlegenheit Deines Lebens bewußt machen, laß mich in deine Erinnerung rufen, wie einst ein Pilger um eine Audienz beim Dalai Lama ersuchte. Fünf Jahre lang sollte er zunächst in tiefer Meditation verbringen. Nach diesen fünf Jahren wurde er wieder dem Dalai Lama vorgeführt. Der fragte ihn: "Also, mein Sohn, was möchtest du wissen?" Der Pilger erwiderte: "Ich möchte den Sinn des Lebens erkennen, Vater." Da lächelte der Dalai Lama und sagte: "Ja, mein Sohn, das Leben ist wie ein Bienenstock, ist es nicht so?"

Atmo übergeblendet in Musik 7 (2:24):

"Glimpses of Nirvana". (Brooker/Reid) Repertoire Rec. REP 4667-WY (Auszug) – LC 8065 - Take 7

Autor:

Das war "Glimpses of Nirvana" aus der zweiten, 1968 erschienenen Langspielplatte von Procol Harum: Shine on brightly".

O-Ton 7/ Übersetzung:

"Glimpses of Nirvana" ist ein Teil unserer 18 minütigen Extravaganza mit dem Titel "In held twas in i" Natürlich hat dieses Stück einen Anfang und es kommt zu einem Ende. Und im Anfang ist nichts, ein Vakuum; am Ende aber erheben wir uns in ein herrliches Licht. Es beginnt also mit "Glimpses of Nirvana", als einer Art grundlegendem Summen. Da war nichts und plötzlich erhebt sich etwas ins Sein. Das ist der Anfang der Schöpfung. Und am Ende erreichen wir ein perlenbesticktes Tor. Ich glaube, solche Vorstellungen lagen in der Zeit. Die Leute meditierten und experimentierten mit Bewußtseinserweiterung. Wir benutzten eine Sitar. Eine indische Frau hört man drauf spielen. Und ich spielte Koto, ein japanisches Instrument. Außerdem hört man gregorianische Gesänge. Es war alles schon enthalten, was heute die Weltmusik ausmacht.

Musik 8 (0:26):

"A salty dog 1969". (Brooker/Reid) – edel comp. Cub 9802 – 2. Take 3 – LC 2745 (Auszug)

Autor:

Sie hören einen Auszug aus der Originalfassung von Procol Harum´s "A salty dog", eine Aufnahme aus dem Jahr 1969. Es ist der meistgespielte Titel der Gruppe überhaupt, und es gibt noch einige andere Versionen dieses Songs. Die eine wurde drei Jahre später 1972 mit dem Edmonton Symphony Orchester aufgenommen. Experten kritisierten die im Vergleich zur Studioversion mangelhafte Aufnahmetechnik, trotzdem war dieses Konzert mit dem Edmonton Symphonie Orchester der größte Langspielplattenerfolg der Gruppe überhaupt. In den amerikanischen Billboards erreicht die Platte immerhin Platz 5. Vergleichen Sie selbst diese zweite Version von "A salty dog" mit der neuesten Version, die 1997 - 25 Jahre später - in einer kleinen südenglischen Kirche mit akustischen Instrumenten aufgenommen und mit einem lateinischen Chorgesang ergänzt wurde. A salty dog.

Musik 9 (1:11 Min. plus 1:22 Min.):

"A salty dog" -(Auszug) Edmonton Symphony Orchester (Chrysalis/Ariola Eurodisc 252675 LC 1626 --- Take ???)

verblendet mit

"A salty dog" (Auszug) Gary Brooker Ensemble. (GAZZA Rec. 001 --- no LC – Take 6) (Brooker/Reid)

Autor:

Nach dem Senkrechtstart im ersten Jahr ebbte der Erfolg später ab. Die britischen Fans nahmen es der Band übel, daß sie sich hauptsächlich in den USA aufhielt. Außerdem förderte es nicht gerade das Image der Gruppe, daß fast jedes Jahr die Musiker ausgewechselt wurden. Procol Harum: Das waren eigentlich nur Gary Brooker und Keith Reid. Gary war der musikalische Kopf, Keith blieb im Hintergrund und schrieb die Texte. Die anderen Musiker gehörten zur Staffage.

Der Weggang von Matthew Fisher 1969 wirkte sich allerdings kontraproduktiv aus. Die Gruppe brauchte immerhin vier Jahre, bis sie 1973 mit ihrer technisch sehr aufwendig produzierten LP "Grand Hotel" künstlerisch wieder an alte Zeiten anknüpfen konnte. Einer der Titel dieses Albums heißt "Souvenirs of London". Mit seiner frischen Heiterkeit bildet dieses Stück einen Kontrast zu den anderen melancholischer getönten Songs.

Musik 9 (2:07):

"Souvenirs of London". (Brooker/Reid). Chrysalis CHS 2073 – LC ??? --- Take ???

Autor:

"Souvenirs of London" von Procol Harum, eine Aufnahme aus dem Jahre 1973. Diese "Souvenirs" gerieten bald zu Erinnerungen an Procol Harum. Zwar hatte die Band in den folgenden Jahren noch einige kleinere Achtungserfolge zu verzeichnen, doch die großen Zeiten waren vorbei. Seit Mitte der siebziger Jahre hatte sich die Musikszene deutlich verändert.

O-Ton 8/ Übersetzung:

Wir schlitterten auf dünnem Eis, (wie es ein Titel unserer letzten Langspielplatte zum Ausdruck bringt: "skating on thin ice".) Die Welt hatte sich geändert. Disco und Punk waren die neuen Markenzeichen. Das, wofür Procol Harum stand - ich meine eine sorgfältig und gefühlvoll ausgefeilte Musik - war nicht mehr gefragt. Wir waren eben nicht so aggressiv, und wir ritten nicht auf der no future-Welle wie die Punker - nach dem Motto: Alles ist Scheiße. Unsere Musik war zu feinsinnig und kompliziert gewoben. Wir waren wie die Opfer des "Baumes und des Wurms", (eine Geschichte, die wir auf der B-Seite unserer letzten Langspielplatte erzählten.) Es fehlte nicht an musikalischen Ideen, aber die Manager und die Plattenfirma saß uns im Nacken. Plötzlich wurden uns Rechnungen vorgelegt und nach den Verkaufsziffern gefragt. So beendeten wir also (vorläufig) das Procol Harum-Projekt mit unserer zehnten LP "Something magic". Wir verabschiedeten uns von der Szene. Danach ging jeder von uns eigene Wege. Es ist wahr, wir schlitterten auf dünnem Eis. Skatin on thin ice.

Musik 10 (1:36 Min.):

Skating on thin ice. (Brooker/Reid) Essential Rec./ Castle Comm. ESM CD 293 --- Take 2.

Autor:

Skatin on thin ice. Dieser Titel markierte den vorläufigen Abschied der Procol Harum im Jahre 1977. In den folgenden Jahren versuchte sich Brooker an einer Solokarriere mit mäßigem Erfolg. Dann zog er sich ganz ins Privatleben zurück und fröhnte jahrelang nur noch seinem Hobby als Angler. 1991 kam es zu einem kurzfristigen Revival der Band. Die alten Freunde trafen sich nocheinmal und produzierten ein neues Album: "Prodigal Stranger" mit einigen schönen Songs im bekannten Stil. Da der Absatz der CD nicht den Erwartungen der Manager entsprach, kündigte die Plattenfirma kurzerhand den Vertrag. Diese Schmach hat die Band nicht verdient. Trotzdem gibt Gary Brooker nicht auf. Zusammen mit Superstars wie Peter Frampton, Ringo Starr und Jack Bruce tingelte er kürzlich durch Europa. 1995 produzierte er mit dem Londoner Symphony Orchester die "symphonische Musik von Procol Harum". Der Titel des Projekts klingt ziemlich traurig: "The long goodbye", der lange Abschied einer Band, die sich nicht verabschieden will. Hier finden wir auch eine neue konzertante Version von "Pandoras Box", einer Komposition aus dem Jahre 1975.

Musik 11 (2:31 Min.):

Pandoras Box. (Brooker) RCA Victor/ BMG 09026 68029-2. LC 0316. Take 6.

Autor:

Sie hörten die symphonische Version des Procol Harum-Titels "Pandoras Box" aus dem Jahre 1995. Irgendwie erinnert dieses Stück an die Peer Gynts Suite von Grieg. Von Abschiedsstimmung ist hier nichts zu spüren. Im Gegenteil: Die "Büchse" von Procol Harum birgt noch immer Schätze. Oder mit den Worten Gary Brookers.

O-Ton 9 (ohne Übersetzung):

Procol Harum is not quite disappeared at all. It is still there in people´s hearts.

Zitator:

Procol Harum ist noch nicht ganz verschwunden. Die Band lebt weiter in den Herzen der Leute.


The Brooker interview that this is based upon

Gary presents his own choice of music on the same radio station

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